Die Mistel – lateinischer Name Viscum album – gehört zur Familie der Riemenblumengewächse (Loranthaceae). Sie wurde seit Hippokrates bereits vielfach in der Medizin, z. B. bei Geschwüren, als Fruchtbarkeitsbehandlung (Fertilitätsbehandlung) und sehr häufig bei krampfartigen Leiden (Epilepsie) verwendet.
Heute muss die anthroposophische Behandlung mit Mistelpräparaten von der phytotherapeutischen Anwendung in der konventionellen Medizin unterschieden werden. Anthroposophische Mistelextrakte werden unter anderem in Abhängigkeit von der Wirtspflanze bzw. dem -baum eingesetzt.
Die Misteltherapie ist ein Naturheilverfahren bzw. ein Verfahren der Phytotherapie, das auf den Begründer der Anthroposophie (griech. anthropos. Mensch; sophia: Weisheit; spezielle spirituelle Weltanschauung) Rudolf Steiner zurück geht. Dieser führte die Mistelpräparate als Krebstherapeutika ein. Die Studienlage dazu wird allerdings kritisch bewertet. Heute wird die Misteltherapie vor allem in der komplementären (ergänzenden) Onkologie als Immunstimulanz eingesetzt.
In der Volksmedizin wird die Mistel hauptsächlich bei leichten nervösen Herzstörungen, als herzstärkendes Mittel nach durchgestandenen Infektionskrankheiten und zur Vorbeugung arteriosklerotischer Veränderungen empfohlen.
Beheimatet ist die Pflanze in Europa, Asien und Japan. Als Halbschmarotzer-Pflanze kommt sie dort vor, wo ihre Wirtspflanzen (Nadelhölzer, weichholzige Laubbäume) wachsen.
Die Mistel ist auch unter den Volksnamen Donarbesen, Geißechrut, Geißkraut, Hexenbesen, Hexennest, Vogelchrut, Vogelmistel und Wintersamen bekannt.
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