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Eisen – Sicherheitsbewertung

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (European food safety authority, EFSA) hat erstmalig im Jahr 2006 Vitamine und Mineralstoffe hinsichtlich ihrer Sicherheit bewertet. Seitdem veröffentlicht die EFSA individuelle Updates zu einzelnen Vitaminen und Mineralstoffen.

Sichere tägliche Höchstmenge für Eisen

Sofern ausreichend Daten vorlagen, setzte die EFSA für jeden Mikronährstoff (Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente) eine sichere tägliche Höchstmenge (Tolerable Upper Intake Level, UL) fest. Diese Höchstmenge ruft bei täglicher, lebenslanger Zufuhr aus allen Quellen keinerlei Nebenwirkungen hervor.
Für Mikronährstoffe wie Eisen, bei denen keine ausreichenden Daten zur Festlegung eines UL (Tolerable Upper Intake Level) vorlagen, definierte die EFSA eine sichere Aufnahmemenge.

Die sichere Aufnahmemenge (Safe levels of intake) für Eisen liegt bei 17 Milligramm [1].
Diese beschreibt die höchste Zufuhr aus allen Quellen (inkl. Nahrungsergänzungen), bei der mit hinreichender Sicherheit keine unerwünschten Wirkungen auftreten. Im Unterschied zum UL hat dieser Wert jedoch nur eingeschränkte Aussagekraft: Eine Zufuhr oberhalb der sicheren Aufnahmemenge bedeutet nicht automatisch ein Gesundheitsrisiko, und sie erlaubt keine Einschätzung darüber, wie viele Personen tatsächlich von möglichen Nebenwirkungen betroffen sein könnten.
Die sichere Aufnahmemenge für Eisen entspricht dem 2,9-fachen der empfohlenen Tagesdosis der EU (Nutrient Reference Value, NRV).

An wen richtet sich die sichere Aufnahmemenge?

Die oben genannte sichere Aufnahmemenge gilt für Erwachsene sowie Schwangere und Stillende. Sie richtet sich nicht an Menschen, die Eisen unter medizinsicher Aufsicht erhalten, beispielsweise zur Vorbeugung oder Behandlung von Eisenmangelanämie.

Eisen-Mangel-und Überversorgung in Deutschland

Die Angaben der Nationalen Verzehrsstudie II (NVS II) zur Eisen-Versorgungssituation machen deutlich, dass neben der Unterversorgung mit Eisen in der deutschen Bevölkerung auch 5-10 % der Bevölkerung Eisen-Mengen in Form von Nahrungsergänzungen oberhalb der Zufuhrempfehlungen und der sicheren täglichen Höchstmenge zu sich nimmt [3].

Gefahr einer Eisen-Überversorgung

Eine Überladung mit Eisen stellt in der Bevölkerung ein mindestens genauso großes Problem dar wie ein Eisen-Mangel. Der Eisen-Status des Körpers kann einzig über die Zufuhr reguliert werden da effektive Mechanismen fehlen, überschüssig aufgenommenes Eisen wieder auszuscheiden.

Dabei ist eine hohe Eisen-Zufuhr über die konventionelle Ernährung nicht mit unerwünschten Nebenwirkungen verbunden, da die Aufnahmerate im Darm bei steigender Zufuhr sinkt [2]. Eine hohe Eisen-Zufuhr in Form von Nahrungsergänzungen kann weniger genau reguliert werden und zu einer höheren Aufnahme führen.

Niedrigste Eisen-Dosis mit negativen Effekten

Die niedrigste Dosis von Eisen, bei der gerade noch negative Auswirkungen beobachtet wurden, liegt bei einer täglichen Menge von 70 Milligramm aus allen Quellen. Demnach ist die niedrigste Dosis, bei der gerade noch negative Auswirkungen festgestellt werden konnten, über 4-mal größer als die sichere tägliche Höchstmenge (Tolerable Upper Intake Level).

Die niedrigste Eisen-Dosis in Form von Nahrungsergänzungen, bei der negative Effekte festgestellt werden konnten, liegt bei 60 Milligramm pro Tag [2]. Als Referenz diente hier eine Verträglichkeitsstudie, die Effekte des Magen-Darm-Traktes untersuchte. Daher wurden bei der Bestimmung keine Langzeitfolgen einer dauerhaft zu hohen Eisen-Aufnahme wie kardiovaskuläre Erkrankungen oder ein erhöhtes Krebsrisiko berücksichtigt.

Unerwünschte Effekte einer überhöhten Eisen-Zufuhr 

Als unerwünschte Nebenwirkungen einer überhöhten Eisen-Zufuhr wurden Verstopfung (Obstipation), Übelkeit (Nausea), Durchfall (Diarrhoe) und Erbrechen beobachtet. In einigen Studien kam es zudem zu Hautausschlag. Dabei nimmt die Schwere der Symptome bei höherer Eisen-Zufuhr zu.

Nebenwirkungen des Magen-Darm-Traktes wie Verstopfung und Erbrechen konnten bei Dosen zwischen 50 und 220 Milligramm Eisen pro Tag beobachtet werden, wobei die Häufigkeit der Symptome bei größeren Eisen-Mengen zunahm [1]. Zu ersten milderen Hautreaktionen kam es nach Gabe von 30 Milligramm Eisen, während eine Menge von 10 Milligramm zu keinen unerwünschten Reaktionen führte [2].

Unerwünschte Effekte erhöhter Eisen-Speicher 

Neben der akuten Aufnahme hoher Eisen-Mengen stellen auch hohe Eisen-Speicher des Körpers ein potentielles Risiko dar. Hohe Eisen-Speicher werden im Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko für Atherosklerose (Arterienverkalkung), Herzinfarkt (Myokardinfarkt), bösartiger Tumor im Darm (kolorektales Karzinom), Morbus Parkinson und Diabetes mellitus Typ-II diskutiert [2].

Eine wissenschaftliche Absicherung des potentiellen Risikos hoher Eisen-Speicher steht noch aus. Die aktuelle Studienlage lässt vor allem einen Zusammenhang zwischen hohen Eisen-Speichern und einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen wahrscheinlich erscheinen.

Literatur

  1. EFSA NDA Panel. (2024b). Scientific opinion on the tolerable upper intake level for iron. EFSA Journal, 22(6). https://doi.org/10.2903/j.efsa.2024.8819

  2. Bundesinstitut für Risikobewertung: Domke A., Großklaus R., Niemann B., Przyrembel H., Richter K., Schmidt E., Weißenborn A., Wörner B., Ziegenhagen R. (Hrsg.), Verwendung von Mineralstoffen in Lebensmitteln – Toxikologische und ernährungsphysiologische Aspekte Teil 2.; BfR-Hausdruckerei Dahlem, 2004

  3. Max-Rubner-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel (Hrsg.); Nationale Verzehrsstudie II, Ergebnisbericht Teil 2; Karlsruhe, 2008

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