Aufgrund der nicht ausreichenden Datenlage wurde bisher kein maximaler Zufuhrwert für Isoflavone abgeleitet. Isoflavone aus Sojabohnen wie Glycitein waren und sind seit Jahren Teil der menschlichen Ernährung ohne Anzeichen auf negative Effekte.
In einigen asiatischen Bevölkerungsgruppen werden über die herkömmliche Ernährung tägliche Mengen von 65 Milligramm Isoflavonen ohne Nebenwirkungen aufgenommen [1]. In einer Studie an älteren Männern und Frauen wurden 100 Milligramm pro Tag, eingenommen über 6 Monate, sehr gut vertragen [2]. |
Nationale und internationale Fachgesellschaften sehen einen Sojakonsum von 1-2- Portionen pro Tag für Frauen, die an Brustkrebs erkrankt sind oder waren, als unbedenklich an. Eine Portion entspricht dabei beispielsweise 250 Milliliter Sojamilch oder 100 Gramm Tofu, wobei die aufgenommene Menge an Isoflavonen aus Soja bzw. Sojaprodukten zwischen 25 und 50 Milligramm liegt [9]. Zudem stellt eine medikamentöse Brustkrebstherapie mit Tamoxifen oder sogenannten Aromatasehemmern keinen Grund dar, sojahaltige Lebensmittel vom Speiseplan zu streichen [9].
Die Ergebnisse tierexperimenteller Studien sind in ihrer Aussage zur Aufnahme von Soja-Isoflavonen nicht einheitlich. So zeigen einige Studien, dass ein bestehender Tumor des Brustdrüsengewebes durch Isoflavone im Wachstum beschleunigt oder verstärkt werden kann [3]. Andere Studien ergaben durch die Isoflavon-Einnahme ein vermindertes Tumorwachstum oder ein vermindertes Risiko für das Wiederauftreten von Tumoren [4,5]. Die Daten aus den Tierstudien lassen sich aber nicht ohne Weiteres auf den Menschen übertragen.
Studien weisen auf einen Zusammenhang zwischen einer hohen Isoflavon-Aufnahme und einem erhöhten Risiko zur Kropfbildung in der Schilddrüse bei gleichzeitigem Jod-Mangel hin. Isoflavone treten bei schlechter Jod-Versorgung mit Jod in Konkurrenz und hemmen einen Enzymschritt, der für die Synthese von Schilddrüsenhormonen notwendig ist [3].
In Tierstudien konnte gezeigt werden, dass durch die Gabe des Isoflavons Genistein eine dosisabhängige Hemmung der Enzymaktivität (Thyroid-Peroxidase) stattfindet [6]. Zudem führte in einer Studie an 14 Frauen vor der Menopause die Einnahme von 128 Milligramm Isoflavonen, über einen Zeitraum von 3 Monaten, zu einer Verringerung der T3-Schilddrüsenhormonspiegel im Blut [7].
In einer Studie mit Frauen, die eine ausreichende Jod-Versorgung aufwiesen, führte die tägliche Gabe von 90 Milligramm Isoflavonen zu keinen negativen Effekten der Schilddrüse [8]. Bei ausreichender Jod-Versorgung ist ein negativer Effekt auf die Schilddrüse durch die Aufnahme von Isoflavonen unwahrscheinlich.
Eine Verminderung der Enzymaktivität führte in keiner Studie zu messbaren Veränderungen der Schilddrüse (Gewebeveränderungen) selbst. Die beobachteten Veränderungen im Hormonspiegel und der Enzymaktivität gingen nach Jod-Gabe wieder zurück und sind somit umkehrbar.
Die langfristige Sicherheit von sehr hohen Dosen von Isoflavonen aus Nahrungsergänzungen ist hingegen noch unbekannt, da geeignete Langzeitstudien fehlen. Dies betrifft insbesondere isolierte Isoflavone.
Laut des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) und der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) sollten Frauen ohne bestehende östrogenabhängige Erkrankungen nach der Menopause (Postmenopause) den täglichen Konsum auf maximal 100 Milligramm Isoflavonen aus Soja und einer Einnahmedauer von bis zu 10 Monaten begrenzen. Diese Zufuhr wird als sicher angesehen und beruht auf Studien, bei denen durch die verwendete Dosierung und Dauer keine negative Effekte der Zielorgane beobachtet wurden. Die Zielorgane betreffen die Brustdrüse, Gebärmutter und die Schilddrüse.
Da eine unzureichende Datenlage für den Zeitraum um die Menopause (Perimenopause) vorliegt, empfielt das BfR denjenigen Frauen, die genannte Zufuhrmenge und -dauer ebenfalls nicht zu überschreiten. Zudem wird Frauen mit einer diagnostizierten östrogenabhängigen (Krebs-)Erkrankung der Brustdrüse oder der Gebärmutter als Vorgeschichte oder als aktuelle Diagnose empfohlen, keine Nahrungsergänzungen mit isolierten Isoflavonen einzunehmen.
Die Daten aus den Tierstudien lassen sich aber nicht ohne Weiteres auf den Menschen übertragen.
Nationale und internationale Fachgesellschaften sehen Folgendes als unbedenklich an:
Des Weiteren weisen in-vitro- und Tierstudien auf einen Zusammenhang zwischen einer hohen Isoflavonaufnahme und einem erhöhten Risiko zur Kropfbildung in der Schilddrüse bei gleichzeitigem Jodmangel hin. Isoflavone treten bei schlechter Jodversorgung mit Jod in Konkurrenz und hemmen einen Enzymschritt, der für die Synthese von Schilddrüsenhormonen notwendig ist [3]. In Tierstudien konnte nach Gabe von Genistein-angereichertem Futter eine dosisabhängige Hemmung der Enzymaktivität (Thyroid-Peroxidase) nachgewiesen werden. Dabei reduzierten 40 mg Genistein pro kg Körpergewicht und Tag die Enzymaktivität um 80 %. Dies entspricht umgerechnet 2,8 g (2.800 mg) Genistein pro Tag bei einem 70 kg schweren Menschen. Aber auch Mengen an Isoflavonen, wie sie traditionell in der asiatischen Ernährung aufgenommen werden (ca. 28 mg pro Tag bei 70 kg Körpergewicht) führten zu einem messbaren Aktivitätsverlust [6].
In einer Studie an 14 prämenopausalen Frauen führte die Einnahme von 128 mg Isoflavonen, über einen Zeitraum von 3 Monaten, zu einer Verringerung der T3-Schilddrüsenhormonspiegel im Blut [7]. Eine weitere Studie an ausreichend mit Jod versorgten, postmenopausalen Frauen konnte nach Gabe von 90 mg Isoflavonen pro Tag, über einen Zeitraum von 6 Monaten, keinen Effekt auf die Schilddrüsenhormone und auf die Schilddrüse selbst feststellen [8]. Bei ausreichender Jodversorgung ist ein negativer Effekt auf die Schilddrüse durch die Aufnahme von Isoflavonen unwahrscheinlich.
Eine Verminderung der Enzymaktivität führte in keiner Studie zu messbaren Veränderungen der Schilddrüse (Gewebeveränderungen) selbst. Die beobachteten Veränderungen im Hormonspiegel und der Enzymaktivität gingen nach Jodgabe wieder zurück.
Die langfristige Sicherheit von sehr hohen Dosen von Isoflavonen aus Nahrungsergänzungen, vor allem von isolierten Isoflavonen, ist hingegen noch unbekannt, da geeignete Langzeitstudien fehlen.
Zur Aufnahme isolierter Isoflavone aus Nahrungsergänzungen lässt sich Folgendes sagen [10, 11]:
Literatur