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Hollywood-Diät

Die Hollywood-Diät wurde in den 1920er Jahren in den USA für die damaligen Filmdiven entwickelt.

Grundsätze und Ziele

Die Hollywood-Diät verspricht einen Gewichtsverlust von mehreren Kilogramm pro Woche. Es handelt sich hierbei um eine Kombination aus Low-Carb und Trennkost mit einer maximalen Kalorienzufuhr von 1.000 Kalorien pro Tag. Hauptnahrungsmittel sind eiweißreiche sowie fettarme Lebensmittel. Die Kohlenhydrataufnahme wird dagegen auf ein Minimum reduziert. Exotische Früchte sollen reichlich und möglichst roh verzehrt werden, da diese Enzyme enthalten, die angeblich die Fettverbrennung verstärken. Außerdem gibt es verschiedene Regeln zur Kombination der Lebensmittel. Beispielsweise dürfen kohlenhydrathaltige Lebensmittel nicht mit eiweißreichen Lebensmitteln in einer Mahlzeit verzehrt werden. Die exotischen Früchte sollen immer alleine und nicht zusammen mit anderen Lebensmitteln gegessen werden.

Durchführung

Die Basis der Hollywood-Diät bilden proteinreiche Lebensmittel wie Hummer, Shrimps, fettarmer Fisch, fettarmes Fleisch, fettarme Milchprodukte und Eier. Daneben sind auch exotische Früchte wie Mango, Papaya und Ananas sowie Fruchtsäfte und Gemüse erlaubt. Getrunken werden sollte Mineralwasser. Kohlenhydratreiche Lebensmittel wie Brot, Nudeln, Reis und Kartoffeln sind zu meiden.

Ernährungsphysiologische Bewertung

Vorteile

Die Hollywood-Diät führt zu einer schnellen Körpergewichtsreduktion. Der hohe Proteinanteil der Diät hat eine gute sättigende Wirkung. Die Durchführbarkeit ist relativ einfach, da nur wenige Lebensmittel auf dem Speiseplan stehen.

Nachteile

Die Hollywood-Diät ist vor allem in den ersten 3 Wochen extrem einseitig. In Kombination mit der geringen zugelassenen Kalorienzahl pro Tag ist eine adäquate Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen nicht möglich. Die Lebensmittelauswahl besteht im Wesentlichen aus säurebildenden Lebensmitteln, sodass eine Übersäuerung (metabolische Azidose) die Folge dieser Diät ist. Darüber hinaus ist die Nährstoffzusammensetzung mit etwa 60 % Eiweißanteil nicht ausgewogen. Eine derartige Verschiebung der Hauptnährstoffrelation kann zu Ketonämie (Ketonkörperbildung; erheblich erhöhte Konzentration der Ketonkörper (Aceton, Acetacetat und Betahydroxybutyrat); entsteht u. a. im Hungerzustand, bei kohlenhydratfreier Ernährung und insbesondere bei dekompensiertem Diabetes mellitus) und Urikämie (Zunahme der Harnsäure im Blut) führen und die Nieren belasten.

In der Metaanalyse aller Kohorten (432.179 Teilnehmer) der ARIC-Studie vermittelten sowohl der niedrige Kohlenhydratkonsum (< 40 %) als auch der hohe Kohlenhydratkonsum (> 70 %) ein höheres Mortalitätsrisiko als die moderate Aufnahme [2].

Die Einschränkung auf einige wenige Lebensmittel erfordert sehr viel Disziplin und Durchhaltewillen. Heißhungerattacken auf eine der zahlreichen verbotenen Lebensmittel sind sehr wahrscheinlich. Aufgrund der sehr niedrigen Kalorienzufuhr und dem daraus resultierenden schnellen Gewichtsverlust ist das Risiko für Weight-Cycling sehr hoch. Zudem wird ein gesundes Ernährungsverhalten während der Diät nicht erlernt.
Nebenwirkungen der Hollywood-Diät können u. a. Konzentrationsschwäche, Kopfschmerzen und Müdigkeit sein. Die exklusiven Lebensmittel wie Hummer oder Krabben machen die Diät sehr kostenintensiv.

Kontraindikationen (Gegenanzeigen)

Für Menschen mit eingeschränkter Nierenfunktion (Niereninsuffizienz) ist die eiweißreiche Ernährung nicht geeignet.

Fazit

Die Hollywood-Diät ist, aufgrund des hohen Eiweißanteils und der geringen Energiezufuhr, nicht zu empfehlen. Außerdem ist die Aussage, Enzyme aus tropischen Früchten würden die Fettverbrennung verstärken, wissenschaftlich unhaltbar.

Literatur

  1. Leitzmann C, Müller C, Michel P, Brehme U, Triebel T, Hahn A, Laube H: Ernährung in Prävention und Therapie – Ein Lehrbuch. 3. Vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Hippokrates Verlag, Stuttgart, 2009
  2. Seidelmann, SB et al.: Dietary carbohydrate intake and mortality: a prospective cohort study and meta-analysis. Lancet Public Health Published:August 16, 2018 doi:https://doi.org/10.1016/S2468-2667(18)30135-X
  3. Jenkins DJA, Dehghan M, Mente A et al.: Glycemic Index, Glycemic Load, and Cardiovascular Disease and Mortality. N Engl J Med 2021;384(14):1312-22 doi: 10.1056/NEJMoa2007123