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Die richtige Ernährung für normale Cholesterinwerte

Eine Hypercholesterinämie (Hyperlipoproteinämie) liegt vor, wenn das LDL-Cholesterin im Blut bei Erwachsenen höher als 116 mg/dl (3 mmol/l) oder das Gesamt-Cholesterin (LDL- plus HDL-Cholesterin) bei Erwachsenen (älter 40 Jahre) höher als 200 mg/dl (5,2 mmol/l) liegt.

Zur Prävention sowie bei leicht erhöhten Cholesterinwerten sollte zunächst versucht werden, durch Veränderungen des Lebensstils die Cholesterinwerte zu senken.

Zur Reduktion des Cholesterin-Spiegels werden folgende Maßnahmen empfohlen [1]:

Maßnahme Größe des Effekts
Aufnahme von gesättigten Fettsäuren senken > 10 %
Aufnahme von Trans-Fettsäuren meiden 5-10 %
Aufnahme von Ballaststoffen erhöhen 5-10 %
Verzehr cholesterinreicher Lebensmittel reduzieren 5-10 %
Übergewicht abbauen < 5 %

Zur Steigerung des HDL-Cholesterin-Spiegels werden folgende Maßnahmen empfohlen [1]:

Maßnahme Größe des Effekts
Aufnahme von Kohlenhydraten senken 5-10 %
Aufnahme von Trans-Fettsäuren meiden 5-10 %
Aufnahme von einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren erhöhen 5-10 %
Maßvoller Alkoholkonsum 5-10 %
Übergewicht abbauen 5-10 %
Rauchen einstellen < 5 %

Eine abwechslungsreiche und vollwertige Ernährung liefert zahlreiche Mikronährstoffe und weitere Stoffe*, die für einen gesunden Fettstoffwechsel von besonderer Bedeutung sind.

Doch nicht nur die Umstellung der Ernährung ist von Bedeutung. Durch einen gesundheitsförderlichen Lebensstil kann bei allen Fettstoffwechselstörungen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen gesenkt werden. Positiv auf erhöhte LDL-Cholesterinwerte und erniedrigte HDL-Cholesterinwerte wirkt sich zudem regelmäßige körperliche Aktivität – Ausdauertraining wie Joggen, Radfahren, Schwimmen – aus [1].

Sind die Maßnahmen nicht ausreichend effektiv oder die Cholesterinwerte stark erhöht und/oder ist das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht, wird eine medikamentöse Therapie mit beispielsweise Cholesterinsenkern, sogenannte Statine, erforderlich.

*Mikronährstoffe (Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente) und weitere Stoffe mit ernährungsspezifischer und physiologischer Wirkung

Da Cholesterin als fettähnliche Substanz im Blut nicht löslich ist, wird es in sogenannten Lipoproteinen, die im Darm und in der Leber gebildet werden, zwischen den Geweben und der Leber transportiert. Zu den Lipoproteinen gehören:

  • Chylomikronen – bestehen zum größten Teil aus Triglyceriden und enthalten nur wenig Cholesterin
  • VLDL – Lipoproteine mit sehr geringer Dichte (very low density lipoproteins)
  • LDL – Lipoproteine mit geringer Dichte (low density lipoproteins)
  • HDL – Lipoproteine mit hoher Dichte (high density lipoproteins)
  • Lipoprotein (a) – hat dieselbe Dichte wie LDL

Chylomikronen entstehen nach der Nahrungsaufnahme und transportieren hauptsächlich die mit der Nahrung aufgenommenen Triglyceride aus dem Dünndarm zu den Körperzellen, die sie gerade benötigen. Was nicht benötigt wird, wird zur Leber transportiert.

VLDL transportiert die in der Leber gebildeten Triglyceride von dort zu den Geweben. Durch die Abgabe der Triglyceride werden die VLDL allmählich zu LDL-Molekülen umgewandelt. Somit führt auch eine hohe Aufnahme von Triglyceriden über die Ernährung zu erhöhten LDL-Cholesterinwerten.

LDL ist für den Transport des Cholesterins zu den Körperzellen zuständig. Ist mehr Cholesterin vorhanden als die Zelle aufnehmen kann, verbleiben die LDL-Transporter samt Cholesterin im Blut und der LDL-Cholesterinspiegel steigt an. Überschüssiges LDL-Cholesterin lagert sich bevorzugt in bereits vorgeschädigten Blutgefäßwänden ab und erhöht auf diese Weise das Arterioskleroserisiko.

HDL-Cholesterin nimmt überschüssiges Cholesterin auf und bringt es zurück zur Leber, wo es beispielsweise zu Gallensäuren umgewandelt wird.

Lipoprotein (a) wird in der Leber hergestellt. Wie viel Lipoprotein (a) die Leber produziert, ist genetisch bedingt – die Menge bleibt ein Leben lang relativ konstant. Durch Veränderungen des Lebensstils und durch Medikamente ist es bislang nicht möglich, Einfluss auf den Lipoprotein (a)-Serumspiegel zu nehmen. Lipoprotein (a) stellt einen unabhängigen Risikofaktor für die Entstehung einer Arterienverkalkung (Arteriosklerose) sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen dar.

Aus den verschiedenen Funktionen von LDL- und HDL-Cholesterin ergibt sich die Unterteilung des Cholesterins in „gutes“ und „schlechtes“ Cholesterin. Das HDL-Cholesterin gilt als „gutes“ Cholesterin, da es überschüssiges Cholesterin zurück zur Leber bringt. Aufgrund dieser Eigenschaften wird HDL-Cholesterin eine gefäßschützende Wirkung zugeschrieben. Das LDL-Cholesterin gilt als „schlechtes“ Cholesterin, weil erhöhte LDL-Blutspiegel mit einem gesteigerten Arterioskleroserisiko einhergehen.

Entscheidend ist jedoch nicht der einzelne Parameter, sondern der Quotient aus Gesamtcholesterin und HDL-Cholesterin, der idealerweise kleiner als 4 sein sollte. Betrachtet man nur den HDL-Spiegel, sollte der Wert größer 40 mg/dl sein.

Sowohl auf LDL- als auch auf HDL-Cholesterinwerte können wir durch unser Ernährungsverhalten Einfluss nehmen. Dabei zeigen Studien, dass das Ausmaß der erreichten Senkung von Gesamt- und LDL-Cholesterin zum einen individuell ist und zum anderen sich oft nicht so ausgeprägt darstellt wie es wünschenswert wäre.

Eine fettmodifizierte Kost bzw. eine mediterrane Ernährung – hoher Anteil an frischem Gemüse, Hülsenfrüchten, Obst, Fisch, Knoblauch und Zwiebeln, Nüssen, Olivenöl und Gewürzen – kann eine Senkung des LDL-Cholesterins von 5-15 % bewirken [2].

Literatur

  1. Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) und European Society of Cardiology (ESC): ESC/EAS Pocket Guidelines. Version 2019. Diagnostik und Therapie der Dyslipidämien.
  2. Estruch R, Ros E, Salas-Salvadó J et al.: Primary Prevention of Cardiovascular Disease with a Mediterranean Diet Supplemented with Extra-Virgin Olive Oil or Nuts. N Engl J Med. 2018 Jun 21; 378 (25): e34. doi: 10.1056/NEJMoa1800389.