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Kochsalzkonsum und weitere Empfehlungen

In der Prävention und Therapie von Bluthochdruck (Hypertonie) ist die Kochsalzbeschränkung der wichtigste Faktor. Der Zusammenhang zwischen Kochsalz- bzw. Natriumaufnahme und Bluthochdruck ist durch viele Studien untersucht und belegt worden. Salz fördert die Wassereinlagerung im Gewebe und steigert darüber den Blutdruck.

Durch die Reduzierung der Kochsalzaufnahme lässt sich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich verringern [1]. Fast die Hälfte der Menschen mit Bluthochdruck reagiert salzsensitiv.

Als natürlicher Gegenspieler von Natrium hat der Mineralstoff Kalium eine besondere Bedeutung. Eine Studie zeigte, dass eine erhöhte Kaliumzufuhr zu einer Senkung des systolischen Blutdrucks um 3,49 mmHg und des diastolischen Blutdrucks um 1,96 mmHg führte [2]. Vor diesem Hintergrund ist es empfehlenswert, die Kaliumzufuhr auf 3,5-4 g/Tag zu optimieren. Eine tägliche Zufuhr von 4 g Kalium entspricht den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) für Erwachsene. Kaliumreiche Lebensmittel sind z. B. Bananen, Beeren, Kohlsorten, Spinat, Hülsenfrüchte und Nüsse.

Entsprechende Lebensmittellisten für Kalium finden Sie hier.

Beachte: Die Forschung zeigt, dass Magnesium und Kalium immer in Kombination eingenommen werden sollten. Beide Mineralstoffe stehen in einem sensiblen Gleichgewicht zueinander. Fehlt dem Körper Magnesium, wirkt sich dies negativ auf die Kaliumversorgung aus, d. h. ein Kaliummangel kann die Folge sein.

Entsprechende Lebensmittellisten für Magnesium finden Sie hier.

Die tägliche Kochsalzaufnahme sollte bei maximal 5 g liegen (das entspricht 2 g Natrium). Die meisten Deutschen nehmen fast die doppelte Menge Kochsalz pro Tag auf.

Folgende Empfehlungen helfen, die Kochsalzzufuhr zu senken:

  • Viel Salz enthalten:
    • Wurst
    • Käse
    • Geräuchertes und Gepökeltes
    • Brot, Brötchen, Knäckebrot
    • Konservenprodukte
    • Fertiggerichte
    • Fast Food
    • Salzgebäck, salzige Knabbereien
  • Bevorzugen Sie Frisch- und Tiefkühlgemüse – sie enthalten kaum Salz.
  • Verzehren Sie ungesalzene Nüsse anstelle von gesalzenen.
  • Gewürzmischungen enthalten meist Kochsalz. Empfehlenswert sind frische oder getrocknete Kräuter sowie Knoblauch, Pfeffer, Zwiebeln etc.
  • Achten Sie beim Kauf von Lebensmitteln auf die Zutatenliste: "Soda, Sodium, Salz, Na" weisen auf Kochsalz hin.
  • Diätetische Lebensmittel dürfen nur dann den Aufdruck „natriumarm“ bzw. „kochsalzarm“ tragen, wenn sie pro 100 g verzehrfertiger Ware weniger als 120 mg Natrium enthalten. Um als „streng natriumarmes“ bzw. „streng kochsalzarmes“ Lebensmittel zu gelten, dürfen nicht mehr als 40 mg Natrium in 100 g Ware enthalten sein [6].
  • Achten Sie beim Kauf von Mineralwässern auf den Natriumgehalt, das heißt weniger als < 20 mg/l.
  • Salzen Sie Gerichte erst am Ende der Zubereitung.
  • Senken Sie die Speisesalzzufuhr schrittweise, um sich an den schwächeren Geschmack zu gewöhnen.
  • Entfernen Sie Salzstreuer vom Tisch.
  • Bitten Sie bei Essen außer Haus um eine salzarme Zubereitung.

Der Effekt der Kochsalzreduktion ist umso größer, je höher der Blutdruck-Ausgangswert ist. Allerdings kann es bis zu einigen Wochen dauern, bis die blutdrucksenkende Wirkung auch am Blutdruckmessgerät ablesbar ist.

Lakritz kann Blutdruckwerte erhöhen. Lakritz ist der eingedickte Saft der Süßholzwurzel und enthält Glycyrrhizin, das im Körper Glycyrrhetinsäure freisetzt. Diese wirkt sich auf das Natrium-Kalium-Verhältnis sowie den Körperwasserhaushalt negativ aus und hat dadurch einen blutdruckerhöhenden Effekt. Bei bereits erhöhten Blutdruckwerten sollte der Verzehr von Lakritz – Achtung: gemeint ist die sogenannte "Erwachsenenlakritz" (starke Lakritz, Lakritz mit Salmiak) – nicht mehr als 5 g pro Tag betragen. Für Kinderlakritz gilt; Nicht mehr als 50 g pro Tag.

Literatur

  1. Klaus D, Hoyer J, Middeke M: Kochsalzrestriktion zur Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen. Dtsch Arztebl Int 2010; 107(26): 457-62. DOI: 10.3238/arztebl.2010.0457
  2. Aburto NJ, Hanson S, Gutierrez H, Hooper L, Elliott P, Cappuccio FP: Effect of increased potassium intake on cardiovascular risk factors and disease: systematic review and meta-analyses. BMJ 2013 Apr 3; 346:f1378. doi: 10.1136/bmj.f1378.