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Ayurvedische Ernährung

Die Ernährung im Ayurveda ist eine aus Indien stammende Heil- und Gesundheitslehre, deren Ursprung sich mehr als 5.000 Jahre zurückverfolgen lässt. Die beiden Wörter „Ayus“ und „Veda“ bedeuten frei übersetzt „die Wissenschaft vom Leben“.

Grundlagen der heute verbreiteten Variante des Maharishi-Ayurveda sind die mit den traditionellen Überlieferungen verbundenen modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Grundsätze und Ziele

Im Ayurveda wird der Mensch als untrennbare Einheit von Körper, Geist und Seele gesehen. Danach bleibt der Mensch gesund, solange sich alle Körperfunktionen im Gleichgewicht befinden. Um das Gleichgewicht zu erhalten bzw. wiederherzustellen kann eine auf den individuellen Konstitutionstyp zugeschnittene Ernährung harmonisierend wirken. Aus diesem Grund gibt es im Ayurveda keine strikten Ernährungsregeln, sondern lediglich Empfehlungen, die die jeweiligen Bedürfnisse und Eigenarten eines Menschen in seiner spezifischen Umwelt und Lebenssituation (Alter, Beruf, körperliche und geistige Verfassung) einbeziehen. Neben den individuell abgestimmten Ernährungsempfehlungen werden allgemeine Ratschläge, die für alle Menschen gelten, erteilt:

  • nur bei Hunger essen
  • regelmäßige Mahlzeiten
  • keine Zwischenmahlzeiten
  • mindestens 3 bis 6 Stunden Pause zur letzten Mahlzeit
  • mittags die Hauptmahlzeit
  • abends nur leichte Kost und nicht zu spät
  • sich nie völlig satt essen
  • während des Kauens nicht sprechen
  • in ruhiger Umgebung ohne Ablenkung essen
  • im sitzen essen
  • jede Mahlzeit sollte alle sechs Geschmacksrichtungen (süß, sauer, salzig, scharf, bitter, herb) enthalten

Durchführung

Lebensmittelauswahl

Die ayurvedische Ernährung besteht vor allem aus Gemüse, Blattsalaten, Obst, Hülsenfrüchten, Getreide und Nüssen. Ergänzt wird sie durch Milch (vorzugsweise gekocht), Ghee (Butterschmalz), Honig und Pflanzenöle. Weniger empfohlen werden Fleisch, Geflügel, Fisch, Eier, Käse, Pilze, Konserven, Tiefkühlkost, übermäßig saure oder salzige Lebensmittel sowie fettige Kost. Alkohol, Kaffee, kohlensäurehaltige Getränke und Schokolade sind zu meiden. Speisereste sollten nicht wiederverwendet werden.

Besonderheiten

Die Lebensmittel sollten aus ökologischem Anbau stammen und der Region und Jahreszeit entsprechen. Zudem sollten die Nahrung möglichst frisch zubereitet werden.

Ernährungsphysiologische Bewertung

Vorteile

Die Ernährung im Ayurveda kann bei ausgewogener Lebensmittelwahl den Nährstoffbedarf decken. Aus ernährungsphysiologischer Sicht ist die Betonung einer vegetabilen, fettarmen und möglichst frischen Kost und die empfohlene Einschränkung des Verzehrs tierischer Lebensmittel und stark verarbeiteter Produkte positiv zu bewerten.

Nachteile

Der relativ geringe Anteil an nicht erhitzter Nahrung könnte sich ungünstig auf die Zufuhr von hitzelabilen Vitaminen (Vitamin A, Vitamin-B-Komplex (B1, B2, B6, B12, Folsäure), Vitamin C) und sekundären Pflanzenstoffen auswirken.

Fazit

Bei der Ernährung im Ayurveda handelt es sich um eine vollwertige, überwiegend lacto-vegetabile alternative Ernährungsform, die bei sorgfältiger Lebensmittelwahl für Erwachsene als Dauerkost geeignet ist. Die zugrunde liegende Theorie ist allerdings wissenschaftlich nicht belegbar und einige Aussagen wie z. B., dass Rohkost nicht verwertet werden kann oder Obst über Nacht im Darm gärt, sind falsch.

Literatur

  1. Elmadfa I, Leitzmann C (1998). Ernährung des Menschen, 3. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart.
  2. Kofrányi E, Wirths W (2008). Einführung in die Ernährungslehre. 12. Auflage. Umschau Buchverlag, Neustadt an der Weinstraße.
  3. Leitzmann C, Keller M, Hahn A (2005). Alternative Ernährungsformen. 2. Auflage. Hippokrates Verlag, Stuttgart.
  4. Leitzmann C, Müller C, Michel P, Brehme U, Triebel T, Hahn A, Laube H (2009). Ernährung in Prävention und Therapie – Ein Lehrbuch, 3. Vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Hippokrates Verlag, Stuttgart.