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Alternative Ernährungsformen

Die alternativen Ernährungsformen werden überwiegend langfristig praktiziert, wobei sie von der heute bei uns üblichen Ernährungsweise teilweise grundsätzlich abweichen.

Der Ursprung einiger alternativer Ernährungsformen liegt bereits in der Antike. Beispiele dafür sind der Vegetarismus, die Makrobiotik und die ayurvedische Ernährung. Andere alternative Kostformen, wie z. B. die Haysche Trennkost, die Waerland-Kost und die anthroposophische Ernährung entstanden aus der Lebensreformbewegung in Mitteleuropa und den USA, die um 1900 ihren Höhepunkt hatte. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden alternative Ernährungsformen, wie die Vollwert-Ernährung, die Evers-Diät, die Schnitzer-Normalkost, die Rohkost-Ernährung oder "Fit for Life" entwickelt. Auffällig ist, dass die verschiedenen alternativen Ernährungsformen relativ viele Gemeinsamkeiten aufweisen, wie z. B.:

  • Bevorzugung pflanzlicher Lebensmittel
  • Bevorzugung von Lebensmitteln aus ökologischer Landwirtschaft
  • Bevorzugung regionaler und saisonaler Lebensmittel
  • Ablehnung hochgradig verarbeiteter Lebensmittel
  • Bevorzugung schonender Lebensmittelzubereitungsmethoden
  • Ganzheitliche Sichtweise. [1, 2]

Eine pauschale ernährungsphysiologische Bewertung der alternativen Ernährungsformen ist jedoch nicht möglich, da wie bei allen Ernährungsweisen die praktische Ausgestaltung stark variieren kann. Eine Hinterfragung der alternativen Ernährungsformen muss erfolgen im Hinblick auf:

  • die Bedarfsdeckung,
  • die Zusammensetzung der Kost im Vergleich zu den Nährstoffempfehlungen der Fachgesellschaften,
  • möglichen Nebenwirkungen und Risiken und
  • die Heilversprechen.

Die alternativen Ernährungsformen erfordern oft genauere Kenntnisse über die Ernährung, da es bei unsachgemäßer Anwendung zu Mangelzuständen kommen kann. Für vulnerable Gruppen, wie Kinder, Jugendliche, Schwangere, Stillende, alte Menschen und Kranke, sind einige alternativen Ernährungsformen nicht oder nur eingeschränkt empfehlenswert. Die Aussagen der alternativen Ernährungsformen reichen, wie bei den Reduktionsdiäten, von wissenschaftlich fundiert über vertretbar bis hin zu unsinnig oder sogar gefährlich. [1, 3]

Die alternativen Ernährungsformen können in die vorwiegend gesundheitlichen orientierten alternativen Ernährungsformen und in die vorwiegend weltanschaulich orientierten alternativen Ernährungsformen eingeteilt werden.

Literatur

  1. Elmadfa I, Leitzmann C
    Ernährung des Menschen.
    4. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 2004
  2. Leitzmann C, Müller C, Michel P, Brehme U, Triebel T, Hahn A, Laube H
    Ernährung in Prävention und Therapie – Ein Lehrbuch.
    3. Vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Hippokrates Verlag, Stuttgart, 2009
  3. Müller MJ
    Ernährungsmedizinische Praxis. Diagnostik, Prävention, Behandlung.
    Springer Medizin Verlag, Heidelberg, 2007