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Mayo-Diät

Die Mayo-Diät, auch bekannt unter dem Namen Eier-Diät, ist bereits seit den fünfziger Jahren im Umlauf. Nicht zu verwechseln ist die hier dargestellte Diät mit der gleichnamigen Mayo-Diät, die an der Mayo-Diätklinik im US-Staat Minnesota entwickelt und im Jahr 2005 erstmals veröffentlicht wurde.

Grundsätze und Ziele

Die Mayo-Diät verspricht bei genauer Einhaltung des Ernährungsplans ein Gewichtsverlust von 7 kg in den vorgesehenen zwei Diätwochen. Die tägliche Gesamtenergieaufnahme umfasst 1.000 bis 1.500 kcal, wobei 50 % der Energie aus Proteinen (Eiweiß) stammen soll. Die Mayo-Diät empfiehlt zudem den Verzehr von 3 bis 4 Eier pro Tag bzw. von etwa 25 Eiern pro Woche.

Wirkungsprinzip

Aufgrund des hohen Proteinanteils (Eiweißanteil) der Mayo-Diät werden nur wenige Kohlenhydrate mit der Nahrung zugeführt. Daher ist der Körper gezwungen zur Energiegewinnung überwiegend Protein und Fett heranzuziehen. Die hohe nahrungsinduzierte Thermogenese (Wärmebildung) der Proteine soll neben der langanhaltenden sättigenden Wirkung die Gewichtsabnahme begünstigen. Außerdem soll die proteinreiche Nahrung den Abbau von Muskelprotein verhindern.

Durchführung

Lebensmittelauswahl

Die Mayo-Diät schreibt den Verzehr von 3 bis 4 Eiern pro Tag bzw. von etwa 25 Eiern pro Woche vor. Ergänzt wird der Speiseplan durch mageres Fleisch, Geflügel, Fisch, fettarme Milchprodukte, Gemüse und Obst. Als Getränke werden schwarzer Tee und Kaffee empfohlen. Zum Süßen von Speisen und Getränken soll Süßstoff verwendet werden. Kohlenhydratreiche Lebensmittel wie Brot, Kartoffeln und Reis sind zu meiden. Abgelehnt werden darüber hinaus auch fettreiche Lebensmittel.

Besonderheiten

Das Frühstück besteht aus einer Grapefruit, Eiern und Tee oder Kaffee. Mittags und abends sollten hart gekochte Eier, Gemüse, Obst, fettarmes Fleisch und Fisch gegessen werden. Salate dürfen lediglich mit etwas Zitronensaft, Salz sowie Pfeffer angerichtet werden.

Ernährungsphysiologische Bewertung

Vorteile

Die Mayo-Diät führt zu einer schnellen Körpergewichtsreduktion. Der hohe Proteinanteil der Diät hat eine gute sättigende Wirkung. Der Gemüse- und Obstverzehr liefert viele wichtige Vitamine und Mineralstoffe.

Nachteile

Die Mayo-Diät ist sehr einseitig, sodass die Gefahr von Mangelernährung besteht. Darüber hinaus ist die Nährstoffzusammensetzung mit über 50 % Proteinanteil nicht ausgewogen. Eine derartige Verschiebung der Hauptnährstoffrelation kann zu Ketonämie (erhöhte Konzentration der Ketonkörper (Aceton, Acetacetat u. Betahydroxybutyrat); die Ketonämie entsteht im Hungerzustand, bei kohlenhydratfreier Ernährung und besonders bei dekompensiertem Diabetes mellitus) und Urikämie (krankhafte Erhöhung der Harnsäure) führen sowie die Nieren belasten. Der hohe Eier- und Fleischverzehr kann einen Anstieg des Cholesterinspiegels (Hypercholesterinämie) in gesundheitlich bedenkliche Bereiche zur Folge haben, was wiederum das Risiko für Atherosklerose (Arteriosklerose, Arterienverkalkung) und Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht.

In der Metaanalyse aller Kohorten (432.179 Teilnehmer) der ARIC-Studie vermittelten sowohl der niedrige Kohlenhydratkonsum (< 40 %) als auch der hohe Kohlenhydratkonsum (> 70 %) ein höheres Mortalitätsrisiko als die moderate Aufnahme [2].
Beachte: In der Studie wurde nicht zwischen einfachen und komplexen Kohlenhydraten unterschieden. Eine Ernährung mit hohem glykämischen Index erhöht das Risiko für einen frühzeitigen Tod [3].

Problematisch an der Mayo-Diät ist außerdem, dass eine langfristig gesunde sowie ausgewogene Ernährungsweise nicht erlernt wird. Dies kann nach Beendigung der Diät Weight Cycling verursachen, wenn zu alten Essgewohnheiten zurückgekehrt wird.

Kontraindikationen (Gegenanzeigen)

Für Menschen mit eingeschränkter Nierenfunktion (Niereninsuffizienz) ist die proteinreiche Ernährung nicht geeignet. 

Fazit

Die Mayo-Diät kann aufgrund des hohe Proteinanteils und des hohen Cholesteringehalts der Gesundheit schaden. Zudem sind mit dieser Ernährungsform kaum Langzeiterfolge erreichbar. Daher kann die Mayo-Diät nicht empfohlen werden.

Literatur

  1. Leitzmann C, Müller C, Michel P, Brehme U, Triebel T, Hahn A, Laube H: Ernährung in Prävention und Therapie – Ein Lehrbuch. 3. Vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Hippokrates Verlag, Stuttgart, 2009
  2. Seidelmann, SB et al.: Dietary carbohydrate intake and mortality: a prospective cohort study and meta-analysis. Lancet Public Health Published:August 16, 2018 doi:https://doi.org/10.1016/S2468-2667(18)30135-X
  3. Jenkins DJA, Dehghan M, Mente A et al.: Glycemic Index, Glycemic Load, and Cardiovascular Disease and Mortality. N Engl J Med 2021;384(14):1312-22 doi: 10.1056/NEJMoa2007123