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Mikronährstoffe und weitere Stoffe

Zu den Mikronährstoffen gehören Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Sie dienen der Aufrechterhaltung lebenswichtiger Stoffwechselfunktionen. Da der Körper sie nicht bzw. nicht in ausreichender Menge bilden kann, müssen sie regelmäßig über die Ernährung aufgenommen werden. Mikronährstoffe sind essentiell (lebensnotwendig).

Zu den „weiteren Stoffen“ zählen Vitaminoide, essentielle Fett- und Aminosäuren, Ballaststoffe, probiotische Kulturen sowie sekundäre Pflanzenstoffe und Enzyme. Auch die weiteren Stoffe haben ernährungsspezifische oder physiologische Wirkungen.

Eine optimale Versorgung mit Mikronährstoffen und weiteren Stoffen ist von großer Bedeutung für die Fertilität (Fruchtbarkeit) der Frau: Wissenschaftliche Studien für die Frau belegen, dass die Einnahme von bestimmten Mikronährstoffen die Schwangerschaftsrate verbessern kann [1, 2].

Für die Vorbereitung der Schwangerschaft sind unter anderem folgende Mikronährstoffe von großer Bedeutung:

  • Folsäure: L-Methylfolat (5-MTHF; aktive Form der Folsäure)
    • Über die Ernährung nehmen wir inaktive Folsäure auf. Im Körper erfolgt über mehrere Zwischenschritte die Umwandlung der inaktiven Form in die aktive (L-Methylfolat (5-MTHF)). Aber: Bei ca. 50 % der Bevölkerung ist die Aktivität der 5-THF-Reduktase – ein Enzym, das im letzten Schritt der Umwandlung zum Tragen kommt – aufgrund einer genetischen Variante (Polymorphismus) reduziert. In der Folge wird deutlich weniger aktive Folsäure im Organismus gebildet.
      Eine Studie zeigte, dass sich nach der täglichen Einnahme von aktiver Folsäure (5-MTHF) der Kinderwunsch bei 27 von 30 Paaren, die zuvor Folsäure in inaktiver Form ergänzt hatten, erfüllte [4].
  • Vitamine D, E, B6 und B12
  • Magnesium
  • Spurenelemente Eisen, Jod, Selen und Zink

Nachfolgend die Ergebnisse der Nationalen Verzehrsstudie II (NVS 2008), die untersuchte, wie sich die Menschen in Deutschland ernähren und wie sich ihr Ernährungsverhalten auf die Zufuhr von Mikronährstoffen und weiteren Stoffen auswirkt.

Ergebnisse der NVS II (in Auszügen)

Alarmierend:

  • Mehr als die Hälfte der Erwachsenen ist übergewichtig. 51 % der Frauen sind übergewichtig. Jeder Fünfte ist adipös und damit gefährdet an Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes mellitus zu erkranken. Der Anteil übergewichtiger junger Erwachsener stieg in den letzten zehn Jahren deutlich an. Bei den Frauen über 30 Jahren sank der Anteil Übergewichtiger im gleichen Zeitraum je nach Altersgruppe um bis zu acht Prozent.

Zum Lebensmittelverzehr:

  • Fisch kommt eher selten auf den Tisch: Durchschnittlich essen Frauen 23 g Fisch/Tag.
  • Annähernd 60 % der Deutschen essen zu wenig Obst, nämlich weniger als 250 g/Tag. Frauen essen mit 270 g/Tag durchschnittlich mehr Obst als Männer (222 g/ Tag). Trotzdem erreichen 54 % der Frauen die DGE-Empfehlung nicht.
  • Frauen essen nur halb so viel Fleisch, Wurstwaren und Fleischerzeugnisse wie Männer. Bei Frauen landen täglich nur 53 g Fleisch, Wurstwaren und Fleischerzeugnisse auf dem Teller.
  • Wasser ist der Durstlöscher Nummer eins.

Zur Versorgung mit Vitaminen:

  • Deutlich unter den empfohlenen Werten liegt die Aufnahme von Vitamin D und Folsäure*. 86 % der befragten Frauen unterschreiten die Empfehlung für die Folsäure-Aufnahme.
  • Auch bleibt die tägliche Aufnahme von Vitamin C bei einem Drittel aller Frauen unter dem Referenzwert. Den am schlechtesten Versorgten fehlen circa 50-60 mg Vitamin C.
  • In der Altersgruppe vom 19.-80. LJ. erreichen nur circa 50 % der Frauen die Zufuhr-Empfehlung für Vitamin E. Den am schlechtesten versorgten Frauen fehlen entsprechend circa 4 mg.

*Folsäure sollte schon 4 Wochen vor Konzeption (Empfängnis) zusätzlich zur normalen Ernährung eingenommen werden und während des ersten Trimenons (Schwangerschaftsdrittel) erfolgen! Dieses reduziert das Risiko für Fehlbildungen wie Spina bifida, Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten und Gehirnfehlbildungen. Zudem erhöht eine ausreichende Folsäureversorgung die Fertilität (Fruchtbarkeit) von Frauen. Die empfohlene Tagesdosis liegt bei 400 µg [5, 6].

Wenn Sie hormonell verhütet haben, denken Sie daran, dass u. a. Ihr Folsäurebedarf erhöht sein kann.

Zur Versorgung mit Mineralstoffen und Spurenelementen:

  • Milch und Milchprodukte liefern im Durchschnitt etwas mehr als 40 % des täglichen Calciumbedarfs von 1.000 mg für Erwachsene. Nur etwa 5 % der Teilnehmer decken ihren kompletten Calciumbedarf bereits durch den Verzehr von Milch und Milchprodukten.
  • Was die Eisenversorgung betrifft, erreichen in der Altersgruppe vom 19.-50. LJ. nur 25 % der Frauen die Menge der Zufuhr-Empfehlung, wobei den am schlechtesten Versorgten circa 8 mg Eisen fehlen.
  • Jod wird in Form von jodiertem Speisesalz über Fleisch- sowie Wurstwaren, Brot und alkoholfreie Getränke aufgenommen. Dennoch erreichen 53% der Frauen, v.a. im Alter von 19-34 Jahren, nicht die empfohlene Jodzufuhr.

Zur Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren existieren von der europäischen Lebensmittelsicherheitsbehörde folgende gesundheitsbezogene Angaben:

  • Die mütterliche Einnahme von Docosahexaensäure (DHA) während der Schwangerschaft und Stillzeit trägt zur normalen Entwicklung des Gehirns des Fetus und des gestillten Kindes bei
  • Die mütterliche Einnahme von Docosahexaensäure (DHA) während Schwangerschaft und Stillzeit trägt zur normalen Entwicklung der Augen des Fetus und des gestillten Kindes bei

Für die normale Entwicklung von Gehirn und Augen des Fetus und des gestillten Kindes wird der schwangeren bzw. stillenden Frau eine Aufnahme von 200 mg DHA pro Tag zusätzlich zur empfohlenen DHA- und EPA-Aufnahme von 250 mg empfohlen.

  • Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt der Schwangeren zur normalen Gehirnreifung des Ungeborenen eine tägliche Zufuhr von mind. 200 mg Docosahexaensäure (DHA).
  • Des Weiteren wird der Stillenden die gleiche Dosis DHA zur Anreicherung der Muttermilch ebenfalls zur Unterstützung der Gehirnreifung des Neugeborenen empfohlen [3]. DHA trägt darüber hinaus zur normalen Entwicklung des Sehvermögens von Kleinkindern bei.

Ergebnisse der nationalen Verzehrsstudie für die Frau

Empfehlungen für eine Ernährung reich an Mikronährstoffen und weiteren Stoffen:

  • Eine abwechslungsreiche Ernährung aus frischen, pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln ist dabei von zentraler Bedeutung.
  • Obst und Gemüse sind wichtige Nährstofflieferanten bei Kinderwunsch. Sie enthalten viele Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente sowie zahlreiche sekundäre Pflanzenstoffe und Antioxidantien.
    • Für Obst und Gemüse gilt: Verzehren Sie täglich insgesamt 5 Portionen (≥ 400 g)! Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt hierbei 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst.
  • Für eine gute Versorgung mit den gesundheitsfördernden Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) sollte einmal wöchentlich fettreicher Meeresfisch (Aal, Lachs, Hering, Makrele, Sardelle, Sardine) verzehrt werden.
    Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung rät zudem eine weitere Mahlzeit fettärmeren Meeresfisch pro Woche zu essen. Kein anderes Lebensmittel enthält von Natur aus so viel Jod.

Entsprechende Lebensmittellisten finden Sie hier.

Literatur

  1. Westphal LM, Polan ML, Trant AS, Mooney SB: A nutritional supplement for improving fertility in women: a pilot study. J Reprod Med. 2004 Apr; 49 (4): 289-93.
  2. Czeizel AE, Metneki J, Dudas I: The effect of preconceptional multivitamin supplementation on fertility. Int J Vitam Nutr Res. 1996; 66 (1): 55-8.
  3. DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung), ÖGE (Österreichische Gesellschaft für Ernährung), SGE (Schweizer Gesellschaft für Ernährungsforschung), SVE (Schweizer Vereinigung für Ernährung) (Hrsg.); Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr; Umschau/Braus, Frankfurt a. M. 2000
  4. Servy EJ, Jacquesson-Fournols L, Cohen M, Menezo YJR: MTHFR isoform carriers. 5-MTHF (5-methyl tetrahydrofolate) vs folic acid: a key to pregnancy outcome: a case series. J Assist Reprod Genet. 2018 Jun 7.
  5. De-Regil LM et al.: Cochrane Database Syst Rev. 2015 Dec 14; (12): CD007950
  6. Einheitliche Handlungsempfehlungen für die Schwangerschaft aktualisiert und erweitert. DGEinfo (12/2018), 183-189.