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Schwangerschaftsmythos „Essen für zwei“: Was wirklich zählt für Mutter und Kind

„Essen für zwei“ – dieser Ratschlag wird schwangeren Frauen seit Generationen gegeben. Doch was im ersten Moment nach Fürsorge klingt, ist oft missverständlich. Denn in der Schwangerschaft bedeutet „für zwei essen“ nicht, die Portionen zu verdoppeln. Vielmehr geht es darum, die richtige Balance zu finden: den eigenen Körper mit allem zu versorgen, was er jetzt verstärkt benötigt, und gleichzeitig die Entwicklung des Kindes optimal zu unterstützen. Der Energiebedarf steigt im Laufe der Schwangerschaft nur leicht an, der Bedarf an bestimmten Nährstoffen jedoch deutlich. Deshalb rückt die Qualität der Ernährung in den Vordergrund – es kommt darauf an, was auf dem Teller liegt, und weniger darauf, wie viel.

Warum „Essen für zwei“ mehr schadet als nützt

Die Vorstellung, in der Schwangerschaft einfach doppelt so viel zu essen, wirkt zwar auf den ersten Blick logisch, bringt aber deutliche Nachteile mit sich. Der Energiebedarf steigt nur leicht an, während der Nährstoffbedarf deutlich stärker wächst. Wer nun vor allem größere Mengen isst, nimmt oft viele zusätzliche Kalorien auf, ohne dass die Versorgung mit wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen automatisch besser wird. Ein Übermaß an Kalorien kann zu einer übermäßigen Gewichtszunahme führen, die wiederum Beschwerden wie Rückenschmerzen, Wassereinlagerungen oder Bluthochdruck verstärken kann. Auch das Risiko für Schwangerschaftsdiabetes steigt, wenn zu viele energiereiche, aber nährstoffarme Lebensmittel auf dem Speiseplan stehen. Gleichzeitig bleibt der Körper trotz größerer Portionen oft unterversorgt, wenn Obst, Gemüse, Vollkornprodukte oder hochwertige Eiweißquellen fehlen.

Für das Kind bedeutet dies, dass zwar genug Energie vorhanden ist, die Entwicklung von Gehirn, Organen und Knochen aber möglicherweise nicht optimal unterstützt wird. Stattdessen können Mangelerscheinungen auftreten, wenn etwa Folsäure, Eisen oder Jod nicht in ausreichender Menge zur Verfügung stehen.

Mehr als Kalorien: Was der Körper jetzt wirklich braucht

In der Schwangerschaft arbeitet der Körper der Frau auf Hochtouren. Blutvolumen und Herzschlag nehmen zu, das Immunsystem stellt sich um, das Gewebe verändert sich und das Baby wächst Tag für Tag. Diese enorme Leistung erfordert eine Ernährung, die nicht vor allem mehr Kalorien, sondern vor allem wertvolle Nährstoffe liefert. Der zusätzliche Energiebedarf ist mit etwa 200 bis 300 Kilokalorien pro Tag vergleichsweise gering – das entspricht einem belegten Vollkornbrot oder einem Joghurt mit Obst. Wer in dieser Lebensphase schlicht doppelt isst, nimmt oft unnötig viele Kalorien auf, ohne dass die Versorgung mit den wirklich entscheidenden Vitaminen und Mineralstoffen besser wird.

Viel wichtiger ist die sogenannte Nährstoffdichte. Damit ist gemeint, dass Lebensmittel viele wertvolle Inhaltsstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe, Eiweiß oder gesunde Fettsäuren in einem ausgewogenen Verhältnis zu ihrem Energiegehalt enthalten. Ein frischer Salat mit Hülsenfrüchten, Nüssen und einem Schuss Pflanzenöl liefert beispielsweise zahlreiche Mikronährstoffe, Proteine und gesunde Fette – bei relativ moderaten Kalorien. Ein Stück Kuchen dagegen bringt viele Kalorien, aber nur wenige Vitalstoffe. Für Mutter und Kind ist daher entscheidend, Lebensmittel mit hoher Nährstoffdichte regelmäßig in den Speiseplan einzubauen.

Nährstoffe mit besonderer Bedeutung

Einige Mikronährstoffe spielen in der Schwangerschaft eine besonders wichtige Rolle, da sie maßgeblich an der Entwicklung des Babys und am Wohlbefinden der Mutter beteiligt sind.

  • Folsäure: trägt zum Wachstum des mütterlichen Gewebes bei und ist für die Blutbildung wichtig. Eine gute Versorgung erhöht den Folat-Status und kann das Risiko für Neuralrohrdefekte senken.
  • Eisen: unterstützt die Bildung roter Blutkörperchen und Hämoglobin, die für die Sauerstoffversorgung von Mutter und Kind unverzichtbar sind. Gemeinsam mit den Vitaminen B6, B12 und B2 sorgt Eisen für eine gesunde Blutbildung.
  • Omega-3-Fettsäuren, insbesondere Docosahexaensäure (DHA): Die tägliche Einnahme von mindestens 200 mg DHA zusätzlich zur normalen Ernährung unterstützt die Entwicklung von Gehirn und Augen des Babys und wirkt sich auch in der Stillzeit positiv aus.
  • Jod: ist entscheidend für die Produktion von Schilddrüsenhormonen und einen normalen Energiestoffwechsel. Es beeinflusst die geistige Entwicklung des Kindes.
  • Vitamin D, Calcium, Magnesium, Zink und Vitamin K: sind wichtig für Knochenaufbau und Zellspezialisierung.
  • Vitamine A, C, D, B6, B12, Folsäure, Eisen, Selen und Zink: tragen zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei – gerade in der Schwangerschaft ein wichtiger Schutz.
  • Vitamine C, B2, B3, B5, B6, B12, Folsäure, Magnesium und Eisen: helfen, Müdigkeit und Erschöpfung zu verringern.

Praktische Tipps für eine nährstoffbewusste Ernährung in der Schwangerschaft

Ein gesunder Speiseplan muss nicht kompliziert sein – schon kleine Veränderungen im Alltag können den Unterschied machen:

  • Eiweißquellen clever wählen: Kombinationen aus tierischem Eiweiß (z. B. Fisch, mageres Fleisch, Eier) und pflanzlichem Eiweiß (z. B. Hülsenfrüchte, Nüsse) decken den Bedarf optimal.
  • Gesunde Fette nutzen: Pflanzliche Öle wie Lein-, Raps- oder Walnussöl liefern wertvolle Omega-3-Fettsäuren. Fettfische wie Lachs oder Makrele sind ebenfalls eine gute Quelle.
  • Eisenaufnahme fördern: Eisenreiche Lebensmittel (z. B. Hirse, Linsen, Spinat) mit Vitamin-C-haltigen Lebensmitteln wie Paprika oder Zitrusfrüchten kombinieren, um die Aufnahme zu verbessern.
  • Jod im Blick behalten: Jodiertes Speisesalz bevorzugen und ein- bis zweimal pro Woche Seefisch in den Speiseplan einbauen.
  • Ausreichend trinken: Wasser, ungesüßte Tees oder Saftschorlen helfen, Stoffwechsel und Kreislauf zu unterstützen.

Fazit

„Essen für zwei“ bedeutet nicht, die Portionen zu verdoppeln, sondern die richtigen Nährstoffe gezielt auszuwählen. Eine abwechslungsreiche Ernährung mit frischen, nährstoffreichen Lebensmitteln bildet die Basis, um Mutter und Kind optimal zu versorgen. Ergänzend können Nahrungsergänzungen sinnvoll sein, um kritische Nährstoffe wie Folsäure, DHA oder Eisen in ausreichender Menge bereitzustellen. Qualität ist der Schlüssel – für die gesunde Entwicklung des Babys und das Wohlbefinden der Mutter.

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