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Vom Sinn und Unsinn des Fastens

Auf der ganzen Welt gibt es die Tradition des Fastens. Waren es ursprünglich religiöse Motive, so erfolgt der bewusste Nahrungs- und Genussmittelverzicht gern auch, um Körper und Seele etwas Gutes zu tun. Das häufig praktizierte „Null-Kalorien-Fasten“ wird von den Fachleuten jedoch skeptisch gesehen.

Während der österlichen Fastenzeit ab dem Aschermittwoch bis zum Ostersonnabend bereiten sich Christen auf Ostern, das Fest der Auferstehung Jesu, vor. Fasten dient dabei als religiöses Mittel zur Besinnung und für die innere Einkehr. Diese Enthaltsamkeit bedeutet häufig einen Verzicht auf die Genussgifte Nikotin und Alkohol sowie auf Süßigkeiten. Gegen diese Form des religiösen Fastens ist nichts einzuwenden, denn sie ist oft der körperlichen und geistigen Gesundheit förderlich.
Das momentan von vielen Übergewichtigen praktizierte „Null-Kalorien-Fasten“, um den Winterspeck loszuwerden, schadet jedoch eher und ist zur Erfüllung dieses Zwecks gänzlich ungeeignet. Fasten bedeutet nichts anderes als Hungern, und das Heilfasten kann auch krank machen. Bei einem völligen Verzicht auf Nahrung gerät der Körper in eine Stresssituation, drosselt seinen Energieverbrauch und baut seine Muskeln anstelle von Fettgewebe ab. Diese extreme Form des Fastens belastet den Stoffwechsel sehr, weil es aufgrund von Eiweißabbau und mangelnder Vitamin- und Mineralstoffzufuhr zu unangenehmen und ungesunden Wirkungen wie Kreislaufbeschwerden, Störungen des wichtigen Elektrolythaushaltes, Kopfschmerzen oder Muskelkrämpfen und einer Übersäuerung kommen kann. Bei herzgeschädigten Menschen oder Patienten einer Leber- und Nierenerkrankung beispielsweise kann dieses Fasten zu schlimmen gesundheitlichen Konsequenzen führen.

Was also ursprünglich aus religiösen Gründen entstand, wird heute zur angeblichen Gesundheitsförderung missbraucht. Daher wird nachdrücklich vor dem „Null-Kalorien-Fasten“ mit dem Ziel der Gewichtsreduktion gewarnt, wenn es ohne ärztliche Kontrolle erfolgt. Beim Fasten ist die Versorgung mit essenziellen Nahrungsinhaltsstoffen wie Vitaminen, Mineralstoffen und Proteinen nicht gewährleistet. Auch die häufig angepriesene "Entschlackung" von Stoffwechselprodukten, die der Körper angeblich nicht verwerten kann und ansammelt, ist so nicht belegt. Derartige Schlacken reichern sich gewöhnlich nicht im Körper an, denn unsere Leber und Nieren entsorgen tagtäglich die anfallenden Stoffwechselprodukte. Es wird aus wissenschaftlicher Sicht daher längst gefordert, die angeblich durch Fasten oder Heilfasten erzielbaren Gesundheitseffekte nicht weiter zu bewerben und die Gefahren dieser Crash-Diät in den Vordergrund zu stellen.

Wenn schon gefastet werden soll, dann unter fachlicher Aufsicht oder mit einem ernährungsphysiologisch aufbereitetem Fastenprogramm inklusive vorheriger Darmentleerung, einer täglichen Zufuhr von wichtigen Nähr- und Vitalstoffen und einem abschließendem sogenannten Fastenbrechen, bei dem die Fastenden allmählich wieder zu essen beginnen, so die Empfehlung. Zur begleitenden körperlichen Bewegung sowie zu Entspannungsübungen wird ebenfalls angeraten. Auf diese Weise kann das Fasten einen guten Einstieg in eine bewusstere, gesundheitsfördernde Ernährungsweise bereiten.

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Die Motive für das Fasten können unterschiedlicher Natur sein. In früheren Zeiten wurde überwiegend aus religiösen Gründen gefastet. Heutzutage steht dagegen oft die „Entgiftung des Körpers“ oder eine Gewichtsabnahme als Motivation im Vordergrund. Erfahren Sie hier >> mehr zu den unterschiedlichen Fastenkuren.