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Ernährung in der Schwangerschaft

Auf die ausreichende Zufuhr folgender Vitalstoffe sollten Sie besonders achten:

  • Folsäure – Achten Sie schon vor der Schwangerschaft auf eine ausreichende Zufuhr; Folsäure hilft beim Aufbau und bei der Bildung des embryonalen Nervensystems; sie beugt sogenannten Neuralrohrdefekten vor, wie dem „offenen Rücken“ [Versorgungszustand].
  • Jod – Nach den Kriterien der WHO herrscht in Deutschland ein milder Jodmangel. Besonders gefährdet sind starke Raucher/innen, Schwangere und Stillende sowie Säuglinge und Kleinkinder [Versorgungszustand].
  • Eisen – Die mütterliche Blutmenge erhöht sich in der Schwangerschaft und gleichzeitig benötigt auch die kindliche Blutbildung Eisen [Versorgungszustand].

Folsäure sollte schon drei Monate vor Schwangerschaftsbeginn zusätzlich zur normalen Ernährung eingenommen werden! Dieses reduziert das Risiko für Fehlbildungen wie Spina bifida, Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten und Gehirnfehlbildungen [1]. Zudem erhöht eine ausreichende Folsäureversorgung die Fertilität (Fruchtbarkeit) von Frauen und auch von Männern.
Die Supplementierung sollte mindestens 4 Wochen vor der Konzeption (Empfängnis) und während des ersten Trimenons (Schwangerschaftsdrittel) erfolgen.

Im fertilen Alter liegt die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfohlene Jodzufuhr bei 200 µg/Tag. Dieser Bedarf wird von vielen Frauen in Deutschland nicht ausreichend gedeckt [2]. Während der Schwangerschaft und Stillzeit ist der Bedarf an Jod erhöht. In diesen Phasen kann sich bereits ein milder Jodmangel ungünstig auf die Gehirnentwicklung des Kindes auswirken [3]. Besonders im ersten Trimenon ist die Jodversorgung für die kognitive Entwicklung entscheidend [4, 5].

Daher wird allen Schwangeren und Stillenden eine zusätzliche Aufnahme von täglich 100 µg bis 150 µg Jod empfohlen [1]. Dies betrifft auch Frauen mit Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse wie Hashimoto-Thyreoiditis oder Morbus Basedow in Remission.

In der Schwangerschaft und Stillzeit steigt nach den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) der Eisenbedarf. Die Schwangere benötigt täglich 30 mg Eisen und die Stillende 20 mg (an Stelle von 15 mg pro Tag für nicht schwangere bzw. nicht stillende Frauen) [6].

Eisenmangel kann zu einem höheren Risiko für Frühgeburten, zu geringem Geburtsgewicht und zu fetalen Entwicklungsverzögerungen führen [7].

Bevorzugen Sie mageres Fleisch (besonders Rindfleisch), grünes Gemüse wie Broccoli sowie Erdbeeren und Getreideprodukte (Müsli und Brot).

Hinweis!
Eisen wird vom Körper besser aufgenommen, wenn Sie es mit einem Vitamin-C-haltigen Lebensmittel – wie beispielsweise Orangensaft – aufnehmen; Tee und Kaffee dagegen hemmen die Aufnahme von Eisen.


Für die nachfolgenden Vitalstoffe (Mikronährstoffe) besteht nach den Empfehlungen der DGE ebenfalls ein Mehrbedarf in der Schwangerschaft:

Eine zusätzliche Magnesiumzufuhr hat sich besonders bei einer Bereitschaft zu vorzeitigen Wehen, nächtlichen Wadenkrämpfen und Verstopfung bewährt.

Zu allen oben genannten Vitalstoffen für die Schwangere liegt eine nicht ausreichende Zufuhr, gemäß den Ergebnissen der Nationalen Verzehrsstudie II (NVS), vor – siehe dazu unter Versorgungszustand.

*Zur Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren existieren von der europäischen Lebensmittelsicherheitsbehörde folgende gesundheitsbezogene Angaben:

  • Die mütterliche Einnahme von Docosahexaensäure (DHA) während der Schwangerschaft trägt zur normalen Entwicklung des Gehirns des Fetus bei
  • Die mütterliche Einnahme von Docosahexaensäure (DHA) während der Schwangerschaft trägt zur normalen Entwicklung der Augen des Fetus bei

Für die normale Entwicklung von Gehirn und Augen des Fetus wird der schwangeren Frau eine Aufnahme von 200 mg DHA pro Tag zusätzlich zur empfohlenen DHA- und EPA-Aufnahme von 250 mg empfohlen.

  • Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt der Schwangeren zur normalen Gehirnreifung des Ungeborenen eine tägliche Zufuhr von mind. 200 mg Docosahexaensäure (DHA).
  • DHA trägt darüber hinaus zur normalen Entwicklung des Sehvermögens von Kleinkindern bei.

Literatur

  1. Bundesinstitut für Risikobewertung: Jod, Folat/Folsäure und Schwangerschaft. BfR-Wissenschaft 2014, Berlin
  2. Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft: Jodversorgung in Deutschland: Ergebnisse des aktuellen Jodmonitoring. www.bmel.de/DE/Ernaehrung/GesundeErnaehrung/_Texte/DEGS_JodStudie.html
  3. Remer T, Johner SA, Gärtner R, Thamm M, Kriener E: Jodmangel im Säuglingsalter – ein Risiko für die kognitive Entwicklung. Dtsch. Med. Wochenschr 2010; 135: 1551-6
  4. Bath SC, Steer CD, Golding J, et al.: Effect of inadequate iodine status in UK pregnant women on cognitive outcomes in their children: results from the Avon Longitudinal Study of Parents and Children (ALSPAC). Lancet. 2013; 382: 331-7
  5. Hynes KL, Otahal P, Hay I, et al.: Mild iodine deficiency during pregnancy is associated with reduced educational outcomes in the offspring: 9-year follow-up of the gestational iodine cohort. J Clin Endocrinol Metab 2013; 98: 1954-62
  6. Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr, 1. Ausgabe 2015
  7. Hahn A, Ströhle A, Wolters M: Ernährung – Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie. Kapitel 19.2, Seite 612, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, 3.Auflage, Stuttgart 2016